Das Clickertraining ist eine Trainingsmethode, die auf Erkenntnissen der Verhaltensforschung basiert. Durch ein bestimmtes Markersignal (den Click) und eine damit verbundene Belohnung wird das Tier motiviert, ein bestimmtes Verhalten zu zeigen. Clickertraining basiert auf positiver Belohnung und kommt komplett ohne Strafe aus.
Wieso der Clicker?
Vermutlich fragst du dich, wieso du nicht einfach ein Lob oder ein Leckerchen als Belohnung geben kannst, wenn dein Hund oder deine Katze etwas toll gemacht hat. Das geht natürlich auch und dein Vierbeiner freut sich darüber, doch einen schnelleren Lernerfolg wirst du mit dem Clicker erzielen. Denn der Click markiert genau das Verhalten, das du belohnen möchtest. Du machst sozusagen ein Foto von der Situation. Der Click funktioniert auch über größere Entfernung. Hund und Katze wissen dann genau in diesem Moment, dass jetzt etwas Tolles passiert. Sie sind noch, bevor die Belohnung erfolgt, in guter Stimmung.
Ein Clicker ist zudem ein eindeutiges und unverwechselbares Signal. Anders als deine Stimme, die dein Hund oder deine Katze ja immer und in verschiedenen Situationen hört.
Tipp: Für taube Tiere eignet sich anstelle des Clickers der Lichtstrahl einer Taschenlampe oder ein Vibrationssignal (einmal mit der Hand auf den Boden klopfen oder leicht mit dem Fuß aufstampfen).
Den Clicker einführen
Damit dein Vierbeiner das Prinzip versteht, musst du zuerst den Clicker einführen und deinem Liebling zeigen, dass dieses Geräusch bedeutet: „Jetzt folgt was richtig Tolles!“. Das ist die sogenannte „klassische Konditionierung“. Wenn dein Tier futtermotiviert ist, hast du damit vermutlich kein Problem. Finde heraus, welches Leckerchen dein Hund oder deine Katze am besten findet. Sehr gut als Belohnung eigenen sich zum Beispiel unsere BIO-Leckerchen Mini für Hund und Katze. Sie haben genau die richtige Größe, damit du schnell und unkompliziert belohnen kannst. Ist dein Tier nicht so begeistert von Essen, kannst du auch sein Lieblingsspielzeug, eine Streicheleinheit oder Bürsten anbieten. Wenn du die passende Belohnung gefunden hast, kannst du mit dem Clickern anfangen.
Los geht´s
- Zähle 10 bis 20 Leckerchen ab und fülle sie in einen Leckerlibeutel.
- Sorge für eine störungsfreie Umgebung: Radio und Fernseher ausschalten, Fenster schließen, Handy stumm schalten.
- Nimm den Clicker in eine Hand. Die andere hängt noch locker herunter.
- Wenn dein Tier nicht sowieso schon bei dir ist, rufe es jetzt zu dir.
- Jetzt einmal clicken und sofort das Leckerchen reichen. Die Belohnung sollte direkt in der Sekunde nach dem Click folgen. Dauert es zu lange, kommt die Verknüpfung nicht zustande.
- Wenn die Leckerchen aufgebraucht sind, zeige die leeren Hände und sage ein Abschlusswort, zum Beispiel „Fertig“.
Nach etwa drei bis vier Durchgängen haben die meisten Tiere verstanden, wie das Prinzip funktioniert. Testen kannst du das, indem du clickst, während dein Tier etwas abgelenkt ist. Wenn es dann sofort zu dir oder der Hand mit dem Clicker schaut, hat es verstanden, was der Click bedeutet.
Tipp: Das richtige Timing beim Clickern ist wichtig. Du solltest genau den Moment erwischen, wenn dein Tier das richtige Verhalten zeigt, sich zum Beispiel hinsetzt. Das Timing kannst du mit einem Partner trainieren: Der lässt einen Tennisball auf den Boden prallen und du clickst genau dann, wenn der Ball aufkommt. Alternativ kann Dein Partner den Ball in die Luft werfen und du clickst genau am höchsten Punkt.
Erste Übungen
Dein Hund oder deine Katze hat verstanden, was der Click bedeutet? Super, dann kannst du jetzt mit ersten Übungen starten.
Um ein bestimmtes Verhalten einzustudieren, gibt es verschiedene Trainingsmethoden:
- Das „Capturing“, also das „Einfangen“ eines Verhaltens: Hierbei beobachtest du deinen Hund oder deine Katze und clickst genau in dem Moment, wenn das gewünschte Verhalten gezeigt wird.
- Das „Shaping“, also das „Formen“ eines Verhaltens: Hierbei führst du dein Tier in kleinen Schritten immer näher an das gewünschte Verhalten heran. Häufig wirst du beide Methoden einsetzen, um ein Verhalten zu trainieren.
Nase-Dran
Eine wichtige erste Übung ist der „Nose-Touch“: Dein Tier berührt deinen Finger oder einen sogenannten Target-Stab mit der Nase. Genau in dem Moment, in dem die Nase, das Ziel berührt, wird geclickt und belohnt. So kannst du deinen Hund oder deine Katze später mit dem Targetstab oder dem Finger an bestimmte Plätze oder durch einen Parcours führen.
Sitz
Warte, bis dein Hund oder deine Katze sich von alleine hinsetzt. Clicke genau in dem Moment, in dem sich dein Tier hinsetzt. Reiche die Belohnung so, dass es wieder aufstehen muss. Dann warte auf das nächste Hinsetzen.
Warte
Eine wichtige Übung. Der Liebling muss immer etwas länger ruhig sitzen und warten, bevor der Click kommt. Gerade für junge und ungeduldige Tiere eine schwere aber sinnvolle Übung.
Weitere Ideen und Übungen findest du online oder in einem Buch über Clickertraining.
Handzeichen oder Wortsignal einführen
Wenn dein Tier ein Verhalten zuverlässig zeigt, kannst du ein Handzeichen oder Wortsignal einführen, zum Beispiel „Sitz“ oder „Sit“:
- Wenn dein Tier sich schon zuverlässig von alleine hinsetzt, clickst du wie immer, doch nun zeigst du zusätzlich dein Handzeichen bzw. sagst das Signalwort, bevor du die Belohnung reichst.
- Nach mehreren Wiederholungen gibst du im nächsten Übungsschritt zuerst das Zeichen, während sich dein Tier setzt, und clickst direkt danach.
- Wieder einige Sitzungen später gibst du erst das Zeichen und wartest, bis dein Tier sich hinsetzt. Erst dann wird geclickt und belohnt.
Troubelshooting
Wenn dein Liebling nicht mitmachen will oder das Training abbricht, überprüfe nochmal die Rahmenbedingungen:
- Ist es das richtige Leckerchen/die richtige Belohnung?
- Ist dein Tier abgelenkt?
- Hat dein Tier gerade andere Bedürfnisse?
- War die Übung zu schwer?
- Oder langweilt sich dein Tier schon, weil die Übung zu einfach ist?
- Ist dein Tier wirklich schon auf den Clicker konditioniert?
Wenn eine Übung einfach nicht klappen will, versuche, sie in kleine Zwischenschritte zu unterteilen. Oder überlege, wie du noch einmal ganz anders an die Sache herangehen kannst.
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